Huch! A Hucho Hucho! (Danube Salmon Fishing. The movie.)

You might have enjoyed the fishing report below. Luckily, there was a camera team of "Fishing Monsters" on the scene. ;-) At the Sava Bohjnika in Slovenia. That's what we call a Happy New Year!

Huchenfischen an der Sava Bohinjka in Slowenien.


Keine Ahnung, warum ausgerechnet dieses Jahr. All die Jahre zuvor hat mich dieser Fisch zwar immer wieder beeindruckt, aber nicht wirklich interessiert, obwohl ich mit Unterbrechungen seit 1997 quasi am Huchen wohne, in München, wo sich die Monster jedes Jahr zum Poppen mitten in einer Millionenstadt treffen. Inzwischen bin ich davon überzeugt, daß mich mein erster größerer Lachs (siehe alten Blogeintrag) auf den Geschmack gebracht hat. Dieses Gefühl, das mir dieser „Brocken“ am anderen Ende der Leine Verlustängste macht, das wollte – und sollte - wiederkehren.
Zufällig waren wir vor ein paar Jahren im Herbst an der Sava zum Fliegenfischen. Unser Gastgeber, Emil Pintar, erzählte uns dabei von der Winterfischerei auf Huchen.
„You have to come.“
„Yes, yes of course.“
„You will see, it's fantastic.“
 „Yes, we will see... for shure... maybe...“
Auf’s Wiedersehen.
Schnitt. Ring Ring. Hallo? Wann? Ok! Gebongt. Klick. Fliegen bei Mario in den digitalen Einkaufswagen. Gummifische und Wobbler beim analogen Händler ins Einkaufskörbchen. Und eine wüste Mischung aus Fertigfutter, Süßkram und Alkohol beim analogen Lidl in den analogen Einkaufswagen. Uff. 

Die Sava Bohjnika flußaufwärts.































Tag 1. Freitag. 6 Uhr. Ab dafür. Salzburg, Villach, Karawankentunnel, zack rechts raus Bleder See. Wer heiraten will wie im Märchen ist hier richtig. Zauberschlösschen im Glitzersee. Will ich nich. Will Huchen. Keine 3 Kilometer weiter: Emil. Grinsend. Einfach nur saumäßig nett. Umarmung wie gestern. Kaffee und Kekse. Kurze Lagebesprechung. Bedingungen sind ok. Wasserstand gut. Ein bißchen kalt. -6 bis -7°C. Anfangs klar, dann zunehmend bewölkt mit Schneefall. Perfetto. Um halbzwölf raus ans Wasser. Mit Fliege und Spinne. 

Emil der Guide. Schaut für Dich hinter Stock und Stein.































Emil, ein begnadeter Nymphenfischer, fischt nur mit der Spinnrute auf Huchen. 2,40 m, 80-120gr Wurfgewicht. Die Sava ist klein. Die Huchen werden im Gegensatz zu anderen Flüssen nicht gaaanz so groß. Da will man was spüren.
Wir steigen an einer Brücke ein, hinab zur wildromantischen Sava. Türkisblaues Wasser. Mächtig tiefe Löcher und Gumpen mit großen Steinen wechseln sich ab mit langen ruhigen Pools und flachen Kiesbänken. 

An solchen Steinen unterhalb von Schnellen hängt er gerne ab, der Herr Huchen.






















Doch der „Fly Guy“ ist ganz schnell gar nicht mehr so fly. Seine wunderschöne, 15cm lange Äschenfliege gibt alles, doch muss sich schon bald geschlagen geben. Hinter ihr nur Wald. Rollwurf unmöglich. Und bevor die Fliege auch nur eine Bahn gemacht hat, hat sie sich dank des eiskalten Wassers zwischen ihren Haaren in der klirrend kalten Luft zu einem netten kleinen Flugklumpen verwandelt. Ein netter kleiner Flugklumpen an einem langen weißen, hauchdünnen Stock, denn man in wärmeren Gefilden klar als Flugleine erkennen würde. Also Spinne für den Rest der Zeit. Der Guide grinst. 

Äschen Sorbet.


Am ersten Tag liegt noch wenig Schnee, der Fluss ist einigermaßen gut zu begehen. Keinen Fuß ins Wasser setzen, das ist das freundliche aber klare Kommando. Ruhe. Der Huchen ist sensibel. Also reden wir nur auf den Strecken zwischen den Standplätzen der Fische; er leise, ich schnaufend laut. Von wegen Fit for Fun. Emil kennt das Wasser wie aus der Westentasche. Und vermutlich jeden Huchen. Fehlen nur noch Namen für die Kameraden. Denn weil der Fisch standorttreu ist und weil fast alle der Clubmitglieder beim Huchenfischen C&R praktizieren, wissen sie haargenau, wo welcher Huchen wohnt und wie groß er dieses Jahr ist. Z.B. der da. 1,02 m. Warum? Weil er letztes Jahr gefangen wurde und 1,01m maß. Nur kleine Huchen wachsen schnell. Ab einem Meter geht’s sehr langsam. 

Während ich mich mal wieder aus dem Schnee befreie, spottet Emil einen Huchen.
















Emil spottet am ersten Tag drei Huchen. Wo? Da. Was wo? Na da. Ich seh nix. Da vor dem Stein. Ach, der Stein? Nein, der Huchen vor dem Stein. Das ist ein Huchen? Ja. Uih. Großer Stein. Doch nichts passiert. Alle drei Fische, zwischen 80 cm und über einem Meter, reagieren nicht. So ist der Huchen, erklärt mir Emil. Hockt sechs Tage die Woche in seinem Loch, regt sich nicht und zieht dann am siebten Tag los, um sich die Wampe vollzuschlagen. 200 Meter hoch, 200 Meter runter. Dann kann er überall sein. War er auch. Nur nicht am Haken. Auch die letzte halbe Stunde in völliger Dunkelheit, die beste Zeit für den nachtaktiven Fisch, brachte keinen Biss. Zeit für ein Bier und ein gutes Gespräch mit Emil im Appartment (tiptop). Über den Angelverein, den Krieg, in dem alles was Flossen hatte mit allem was Feuern konnte aus dem Fluss geballert wurde. Ihre Arbeit für diesen traumhaft schönen Fluss. Und natürlich über den Huchen.

Fehlen nur noch die japanischen Makaken beim Baden.

Tag 2. 9 Uhr ans Wasser. Über Nacht hat es 30 cm Neuschnee hingelegt. Was märchenhaft aussieht, entpuppt sich als ein kleiner Alptraum. Mein Simms River Shed sind alles andere als schneetauglich. Während Emil in seinen Chameau-Watstiefeln leichtfüßig vorausblickt, wirft sich Oku alle paar Meter unfreiwillig in Deckung. Und damit sich das Fluchen dann auch wirklich lohnt, hat sich der Schnee trügerisch über glatten Stock und Stein gelegt. Äste, Löcher, Eisplatten und Moosdecken lauern unter dem Schnee und bringen Emil dazu, ernsthaft zu erwägen, mich erst gar nicht mehr an manche Stellen zu führen. Ich kontere mit einem großen Schluck französischen Apfelsaft mit 40%.
Wie am Vortag fischen wir uns über mehrere Stunden gerade mal ein paar hundert Meter den Fluß hoch. Emil fischt auch mit Gummifisch und Wobbler grundsätzlich flussauf. Es ist bei diesem kleineren und sehr klaren Fluß sehr viel unauffälliger. An manchen Stellen stippt man wie am Bergbach mit der Nymphe in tiefe Gumpen und Kehren rein – allerdings mit einem mächtig schweren Gummifisch. Wo das hinführen kann, zeigt ein Film auf Emils Website.
Und auch am zweiten Tag spielen wir natürlich wieder das „Da! Wo? Na da!“-Spiel. Abzüglich der sechs Huchenmodels an der großen Brücke (sehen gut aus und stehen blöd rum) spottet Emil sechs Huchen.

Ein paar gelangweilte Huchenmodels am Tresen.


Und wenn man dann mal erleben darf, wie ein Meterhuchen 10 Meter vor einem plötzlich deinem Wobbler hinterher geht, dann vergisst man ganz schnell den schmerzenden Hintern. Doch er beisst nicht zu. Gegen Nachmittag darf ich dann den ersten richtigen Biss spüren. Ein harter Schlag, das war’s. Noch auf dem Weg zurück beruhige ich Emil, der wirklich alles daran setzt, mir meinen ersten Huchen zu bringen. Kein Fisch aber eine klare Entwicklung. Am ersten Tag keine Bewegung, am zweiten Tag zwei Nachläufer (ein kleiner 60er wuselt noch aufgeregt um meine Äschenflieger herum), und am dritten Tag geht’s dann ab. So meine These. Emil scheint einverstanden mit dem Plan.
Was vom Tage bleibt, sind deutliche Bissspuren im knallharten Wobbler, die Emil dann später im selbstgebauten Fischerhaus des Clubs mit den anderen Huchenfischern ausführlich bespricht. Ein netter Haufen.

Im Fischerhaus von Bohinjska Bela.

Erwähnenswert an diesem Bild sind die niedlichen weißen Schneehäufchen im Vordergrund. Lebensgefährlich.
Tag 3. 8 Uhr. Strahlend blauer Himmel. Emil hatte es am Vorabend bereits angekündigt. Ein Temperatursturz auf -13°C verzögert den Anfang. Um 10 Uhr gehen wir dann los. Nur noch -11°C. Geht doch. Der dampfende Fluss ist atemberaubend schön und zum Glück hat sich der Schnee etwas gesetzt. Fehltritte und Umfaller sind nicht mehr meine Hauptbeschäftigung. So fischen wir uns den Fluß hinauf, als es tatsächlich passiert. Der Wobbler, den Emil noch vor 5 Minuten mit einem langen Ast gekonnt von einem Stein gelöst hat, hängt plötzlich an einem Huchenmaul. Noch während ich den Wobbler zupfe, ruft Emil, der leicht oberhalb von mir am Hang steht „Huchen! Huchen!“
Und dann sehe ich ihn 5 Meter vor mir, den hellen Bauch, der sich gerade an mir vorbei den Fluß hinab wälzt. Ein Softtake. Er versucht, den Wobbler abzuschütteln. Ich schlage zweimal an. Der Huchen kommt an die Oberfläche und wälzt sich in der für ihn typischen Manier. Emil schickt mich hinterher. Flatsch, flatsch. Fast schon behäbig schlägt er immer wieder wie ein Alligator mit dem Kopf und windet sich. Ich folge ihm uns sehe, was Emil gerade ruft: „Whoouww! One meter! More than one meter!“ Der Fisch geht ein Stück, dann kann ich ihn halten. Langsam führe ich den Fisch kopfvoraus in eine kleine Tasche zwischen Steinen und taile ihn. Zitternd. Meine Freude ist unbeschreiblich. Das Grinsen soll noch Stunden später da sein. Ein hochrückiger Milchner. Was für ein Fisch!

Ein Traum.



























Was für ein Schädel. Wunderschön gepunktet mit rötlichem, maronebraunem Rücken zum Schwanz hin. Emil misst ihn. 102 cm. Geschätzte 10 bis 11 kg. Ich löse den Wobbler und stelle den Huchen in die Strömung. Er erholt sich langsam. Noch ein Kuss. Dann steht er. Und geht. Emil und ich grinsen um die Wette. Bumm zack Flachmann. Ich kann mein Glück nicht fassen. Mein erster Huchentrip. Am letzten Tag. Ein Fisch über einen Meter. Aus meinen Ärmeln trieft das eiskalte Wasser. Ich bin einfach nur am Grinsen. Emil, mein unermüdlicher Guide mit den scharfen Augen, will weiterziehen. Doch ich entscheide mich zum Abbruch. Was soll noch passieren? Noch ein Huchen? Noch größer? Mein Glück ist an diesem Tag kaum mehr steigerbar. Ich will es genießen. Das mache ich dann auch. Ich packe gemütlich meine Sachen, steige ins Auto und fahre zurück nach München. Mit einer Partagas in der Gosch.
Ankündigung: Weil wir ja alle voll 2.0 sind, gibt's das Ding auch auf Film. Bald bei The Fly Guys.

Infos zum Huchenfischen an der Sava:
Bohinjska Bela ist von München aus schnell in nur vier Stunden zu erreichen. Der Flughafen Ljubljana ist keine 40 km entfernt. Emil Pintar hat zwei picobello Apartments für Selbstversorger im Haus. Die Kosten sind niedrig. Die Gastfreundschaft riesig. Gemütliches Gasthaus zum Essengehen gibt’s im Örtchen. Die Angellizenz kostet 40 Euro am Tag, dafür darf man in der C&R-Zone fischen. Wer einen Huchen mitnehmen will, fischt in einer anderen Zone und zahlt 100 Euro am Tag. Guiding ist für’s Huchenfischen Pflicht und kostet absolut lohnenswerte 100 Euro. Alles Weitere findet ihr auf Emils Website.

Lachslaus geht vermutlich als freie Laus von der Anklagebank.

Heute in der Süddeutschen Zeitung:
Laut der u.s.-amerikanischen National Academy of Science hat ein Team der University of California herausgefunden, daß die Lachslaus wohl unschuldig war an einem Massensterben unter Wildlachsen Anfang des Jahrzehnts an Kanadas Westküste. Weiter hier.

Check this site - and riffle the salmon.

Jan Erik Granbo from Norway has a good website for those who want to know about salmon fishing.
And he tells you everything you probably need to know about the thrilling Riffling Hitch technique -
on one page. That's what I call effective fishing.

© Jan Erik Granbo

Neulich bei der Suchtberatung. "Das erste Mal".

Therapeut: "Schön, daß Ihr heute alle wieder erschienen seid. Ist der Fluß braun?"
Unterdrücktes Lachen in der Runde.
Therapeut weiter: "Wir haben ein neues Mitglied in der Runde. Sein Name ist Oku. Bitte begrüßt Oku."
Alle winken. Adams wedelt.
Therapeut: "Ah Ah Ah Adams, was habe ich gesagt, nicht wedeln, winken. Wedeln ist "bäh"!"
Adams: "Sorry Doc."
Therapeut: "Oku, schön, daß Du Deinen Weg zu uns gefunden hast. Stelle Dich doch bitte kurz vor."
Oku: "Ja hallo zusammen, ich bin der Oku. Ich bin 8"6', hab'ne steife Aktion ...
Greenwell grinst schweinisch. Hopper wird rot.
Oku weiter: "... und ich bin ... süchtig."
Adams, Buck, Coachman, Greenwell, Hopper, Palmer und Wullf klatschen. Oku klatscht intuitiv mit.
Therapeut: "Ok Oku, erzähle doch bitte den Anderen, wie es Dir geht."
Oku: "Na ja, so intermediate."
Therapeut:" Warum?"
Oku: "Weil, weil der Herbst vorbei ist und das Frühjahr noch weit weg."
Wulff schiessen die Tränen in die Augen.
Der Therapeut: "Äh, äh, äh, Wulff, bleib' bei Dir, verliere nicht die Fassung. Du bist auf einem guten Weg, denke an unser Credo."
Alle fassen sich plötzlich an den Händen und sprechen laut dem Therapeuten nach.
Alle laut: "Fischers Fritz fischt nicht frische Fische, Fischers Fritz fischt frische Quiche."
Oku schaut sich irritiert um, dann fährt er fort.
Oku: "Ich weiß nicht mehr wohin."
Coachman feixt: "Bahamas. Flats. Da geht immer was."
Therapeut stöhnt verzweifelt: "So hat er schon seine Frau verloren. Fahre fort, Oku."
Oku: "Ich weiß nicht mehr, ... was ich machen soll. Meine Ausrüstung ist winterfest. Fliegen sind gebunden und aufgefüllt. Alle Neuheiten gesehen. Alle Blogs gelesen. Und im Angelladen halten sie mich schon für einen Mitarbeiter ... einen maulfaulen ..."
Palmer rammt Greenwell den Ellenbogen in die Rippen und zischt ihm was zu.
Palmer: "Hab' ich's dir nicht gesagt. Das ist der Typ. Ich hab's Dir gesagt. Das ist der Typ der sich immer wieder das Körbchen voll mit Fliegen macht und dann nix kauft!"
Dem Therapeut platzt kurz der Kragen. Er raunzt Palmer an.
Therapeut: "Ganz im Gegensatz zu dir, Palmer. Du hast die Dosen gestrichen voll und fischt doch immer nur mit der selben Caddis!"
Buck wacht auf.
Buck "Was? Hä! Biss?"
Der Therapeut verzweifelt.
Oku:"Aber nun weiß ich endlich, was ich tun muss."
Plötzliche Stille. Alle blicken ihn an. 
Oku: "Ich komm' wieder."
Alle klatschen. Nur Adams wedelt.

Stay tuned with The Fly Guys.

Manno ... Trailer 1.

Das nenn' ich mal gute Werbung. Gute Musik. Gute Bilder. Toller Trailer. Und ja, auch schöne dicke Fische.






Fröhliches Feixen. Folge 2.

Bad news. There is no official news. So könnte man die seit längerem andauernde Situation in der FliFi-Branche kurz und knapp beschreiben. Ein weiteres Beispiel gefällig? Folgende Anzeige von unser aller Liebling Sage, die für jeden Hauptschullehrer und seine Racker ein gefundenes Fressen im Fach "Werbung verstehen" wäre. Hier die neueste Errungenschaft: Die wahrscheinlich längste Praline der Welt.







































Entwickelt und hergstellt in der dritten amerikanischen Person, von The worlds No1. mit Sternchen. Mit 50 Sternchen, um genau zu sein. Denn The worlds No.1 ist lediglich der führende amerikanische Hersteller von hochqualitativen Fliegenruten.
Womit wir bei den inofficial news wären. Denn die scheinen wohl eher so zu klingen: bis jetzt konnten wir die Asiaten zwar auf Abstand halten, weil sie es nur im Niedrigpreissegment geschafft haben, uns das Wasser abzugraben (und wir inzwischen selber in Asien produzieren müssen). Aber nu' wird's anscheinend langsam eng. Denn von oben kommt nix Neues. Und von unten kommen die Chinesen, die nun schon ein Weilchen auch die "Top-Modelle" mancher Marken (nicht Sage!) herstellen durften und damit quasi einen Crahskurs in Sachen Qualität bekommen haben.
Warum sonst pochen amerikanische Hersteller immer mehr auf die Herkunft ihrer Top-Modelle? Oder Top-Innovationen, wie Sage selbst in der Headline schreibt. Buy american. Das ist die Innovation, das ist die Botschaft. Rettet Amerika vorm Chinesen (als ob's nicht eh' schon zu spät wäre ;-). Kauft bei The worlds No.1, beim selbsternannten Weltmeister, der globalen Angelrutenpolizei für mehr Demokratie durch Kapitalismus in der Welt. Bumm zack Weltreich.
Da kann man sich folgenden Konter schwer verkneifen: Kauft bei RST, der letzten verbliebenen deutschen Firma, die ihre Blanks in Deutschland baut. Hohe Qualität. Zu entsprechend höheren Preisen - wie bei den Amerikanern. Und was man kaum für möglich hält: Auch mit einer Einsteigerrute im Niedrigpreissegment. Für 148 €. Dass diese Rute nicht die selben Qualitäten hat, wie eine M3 oder M5, versteht sich von selbst. Aber dass ein Hersteller das auch konkret benennt, ist keineswegs so selbstverständlich. RST tut es (siehe RST-Katalog). Und deshalb rufen wir das mal als eine wirkliche Innovation aus. Getreu dem alten Slogan einer großen deutschen Volksautomarke Da weiß man, was man hat. Ob die nun in Deutschland gemacht ist oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt:  in der  Fly-Guy-Mail an RST. Wir sind gespannt auf die Antwort.

Interessante Fangergebnisse. (Nur ein klitzekleines bißchen).

Der Winter rückt näher. Die Abende werden länger, die Artikel-Intros langweiliger ...
Da lohnt sich dann immer mal wieder ein Blick in die Vergangenheit. Zum Beispiel in Charles Ritz' Standardwerk Erlebtes Fliegenfischen aus dem Müller-Rüschlikon-Verlag. Beim Blättern durch seine Lachsgeschichten stoße ich auf eine kleinen Abschnitt samt Tabelle, die es aber in sich hat - an Zahlen und Humor. Da steht doch tatsächlich, Zitat:

"...
Interessante Fangergebnisse
Der größte Lachs wurde von Postmeister H.Henrikson im Tana gefangen und wog 79 Pfund.
Im Alta wog der bisherige Rekordfisch 60 Pfund und wurde 1951 von Lord Dudley gefangen.
Mit der Fliege ergibt der Alta die regelmäßigsten Ergebnisse. Das durchschnittliche Stückgewicht liegt bei 23 Pfund, noch sind 40 Pfund schwere Stücke nicht selten.
Das Rekord-Tagesergebnis am Alta mit der Fliege erzielte Jöraholmen-Sohn mit 44 Lachsen in 24 Stunden.
Der Herzog von Roxburghe fing im Jahre 1860 an einem Tage 39 Lachse und Grilse
Mr. Honeywood                   fing im Jahre 1876 an einem Tage 26 Lachse und Grilse
Major Throtter (einarmig)   fing im Jahre 1925 in 8 Stunden     29 Lachse und Grilse
                                                                   (total 615 Pfund)
Der Herzog von Westminster fing im Jahre 1876 an einem Tage 33 Lachse und Grilse
                                                                   (total 792 Pfund)
..."

Kann mich bitte einer zurückbeamen?

Save the Tuna. Sign the petition.

In den kommenden Tagen wird auf dem ICCAT-Meeting über die Zukunft des Blauflossenthunfischs entschieden. Das Problem ist: die Organisation, die eigentlich zum Schutz der Fische da ist, folgt nicht den Empfehlungen der eigenen Wissenschaftler. Der Grund: eine übermächtige Kartell-Lobby. Und das, obwohl inzwischen sogar schon die Japaner, die 80% des weltweiten Fangs konsumieren, einen verstärkten Schutz des Bluefins fordern.
Deshalb möchte avaaz mit einer Petition Presserummel erzeugen. Dafür brauchen Sie unsere Stimmen. Macht mit. Nur ein Klick. The Fly Gus danken Euch.

Hier geht's direkt zur Petition.


The rebirth of cool?

jazzandflyfishing.com hat, wie der Name schon sagt, zwei ziemlich entpannte Dinge zusammen gebracht. Und weil die Vibes wohl bis ins Handteil spürbar waren, haben die vier Jungs aus Skandinavien aus ihrem Angeltrip 2009 gleich eine TV-Serie gemacht. Hoffen wir mal, daß sie einen Sender/Verleih finden. Die Seite macht einfach nur Spaß. Die Mukke und die tighte Jazz-Scheibe gibt's hier.

 











Und mit ihrem ganz eigenen skandinavischen Humor haben sie auch gleich noch einen neuen Wurf entwickelt - den Shadow Cast. Wenn nichts mehr geht, kein Power Casting, kein Trick Casting und kein Wow Casting, dann probiert den Shadow Cast. The Fly Guys haben ihn probiert. Er funktioniert wirklich.



Advanced Trick Casting: The Shadow Cast from Jazz and Fly Fishing´s Jazzcam on Vimeo.

Verräterische FAQs.

In früheren Beiträgen haben wir es bereits angeprochen und werden es auch in Zukunft herzlichst tun: Der fast schon verzweifelte Versuch der Rutenindustrie, mangelnde Innovation zu kaschieren, indem sie jedes Jahr eine neue Sensation ausruft. Inzwischen schon fast taub von dem Gejohle, scheinen das wohl auch immer mehr Kunden zu begreifen. Wie sonst lässt sich folgende, tragischkomische FAQ auf der Orvis-Seite erklären:

FAQ: I just bought a rod last year. Why should I buy the new improved model this year?

Answer: In general, when you pay more for a rod you get better technology, a lighter rod, a nicer rod case, better-looking hardware, and in some instances a better warranty. The performance you get from a better rod will be slightly improved, but if you fish in an area where you don’t need long casts, winds are light, and presentation is not critical, you may not feel the need to upgrade.

Köstlich. Also "in general" ist das neue Modell immer teurer und besser. Und dann der Knaller-Satz: Die "Perfomance" einer besseren Rute ist leicht verbessert! Nochmal zum Mitlachen: die "Performance" einer besseren Rute ist leicht verbessert. Den Satz muss man sich mal auf der Großhirnrinde zergehen lassen. Schließlich der letzte Satz, der eigentlich erst die Frage beantwortet. Du brauchst nur dann keine neue, teurere Rute, Du naives Konsumentenäffchen, wenn Du nicht weit werfen musst, wenn kein Wind ist und wenn es den Puffmuttis eh' wurscht is', was man ihnen wie vor die Nase knallt. Alle Anderen sollten unbedingt "upgraden". Denn je teurer die Rute, desto weiter wirft man. Oder so.
Eigentlich wollten wir Orvis an dieser Stelle dann doch noch ein Kompliment dafür machen, daß sie wenigstens anständige FAQs bieten. Aber jetzt, wo wir's uns übersetzt haben ...

Old School vs. Nu School

Diese Frage wird in diesem Thread im Fliegenfischer Forum eifrig diskutiert. Ich persönlich sehe das folgender maßen: Soll doch jeder tragen, was er will. Den Fischen ist es völlig schnurz, die sollten einen ja am besten eh nicht sehen... Und wenn man Wert darauf legt, seinen Streetstyle auch am Wasser zu tragen: So what? Und wenn die Anderen gerne in Tweed rumlaufen: So what? Wichtig ist doch auch hier nur das Fliegenfischen und Toleranz dem Anderen gegenüber. Dieses ganze Zielgruppengesülze dient doch nur dazu, dem geneigten Kunden seinen Style aufzudrücken. Anstatt ihn davon zu überzeugen, dass er sein Geld nicht in diesen oder jenen Style stecken, sondern lieber fischen gehen sollte. Das ist doch das, was zählt.

Nachgereicht: Tapam The Movie

Die Verlinkung zu TIF funzt nicht richtig (falsche Seite). Deshalb hier der irre Trailer via YT:
TAPAM THE MOVIE

Krasskrankekillerkacke. Wer kommt mit?

Jungens, ab ins Herz der Finsternis. In der aktuellen Ausgabe von TIF macht einem die Story über Daniel Göz und Jan Bach Kristensen mal amtlich die Hosen voll. Die Beiden haben sich mit Belly Boats auf Tarpon-Jagd gemacht. Ein Traum von einem Alptraum, den sie in Full HD mit DSLRs zu einem klitzekleinen Terrabytchen Filmmaterial verarbeitet haben.




TAPAM THE MOVIE kommt Ende November raus. Checkt den Trailer auf TIF ... und dann Eure Buxen...

Kinners, ran an die Fischchen. Mit Fishy Kid.

Zwei Väter, ein Gedanke: Mehr Fischen, mehr Zeit mit den Kids verbringen - und die Lütten ganz nebenbei für die Natur sensibilisieren. Das ist die Idee hinter dem schönen Blog fishykid.org. Auch deshalb schön, weil sie befreundete Künstler gebeten haben, ihnen bei der Gestaltung zu helfen. Und auch wenn der Blog jetzt nicht mördermäßig aktiv ist (vermutlich weil die dauernd ihre Kinder in den Bach stellen), die Idee is' knorke. Deshalb: Daumen hoch.

Da war doch was ... Hexagonal-Ruten

Und zwar in den 80ern. Da entwickelte ein gewisser John McGinn bei Hardy das Prinzip der Hexagonal-Technologie. Die Idee dahinter ist nahe liegend: Carbonruten, die wie Gesplisste aus sechs länglichen, im Querschnitt dreieckigen Teilen aufgebaut sind.

abb.: tackletradeworld.com


Nachdem die Idee damals nicht zur Marktreife gebracht werden konnte, wanderten die Rechte durch verschiedene Hände. 2009 sicherte sich schließlich die neue Firma Colt Rods die Rechte und wagt nun einen neuen Vorstoß - sicherlich auch auf Grund des großen Mangels an wirklichen Innovationen.
Hinter dem Namen Hextreme Technology™ verbirgt sich eine Technologie, die laut Hersteller gleich mehrere Vorteile bietet.
Durch die unidirektionale Anordnung der Kohlefaser übertragen sich Schwingungen leichter, die Rute wird sensibler.
Durch den inneren Aufbau der I-Träger entsteht wohl eine höhere Steifigkeit bei kraftvollerer Aufladung.
Durch die hexagonale Anordnung bricht die Rute erst unter einem Fallgewicht von 525 lbs. Laut einem Vergleich von Colt Rods brechen gewöhnliche Ruten bereits bei 150 lbs.

Doch wer jetzt Bilder sehen möchte: Fehlanzeige. Einmal bei Google Pics eingegeben, wird einem schnell klar, daß das "heiße Ding" noch auf dem Herd steht. Denn auf der Website ist kein einziges anständiges Bild der Ruten zu finden.
Wie kommt's? Noch nicht mal einen fototauglichen (photoshoptauglichen) Prototypen am Start?
Dafür aber schon jede Menge Rutenbeschreibungen: Crankin' Rod, Spinning Rod, Ball Rod, Drop Shot usw., das volle Programm. Und weil's so fantastisch ist, auch gleich noch das Saltwater-Programm, angekündigt für Juni 2011. Also nur sechs Monate nachdem die Lachs- und Steelhead-Ruten auf den Markt kommen sollen und nur neun Monate, nachdem das Hauptprogramm kommen soll: im November 2010.
Nu' ist November, und der physikalische Laie fragt sich:
Was bringt es mir, daß jede Schwingung bis ins Handteil übertragen wird?
Und was bringt die Längsanordnung und Sensibilität, wenn sie jäh vierteilig unterbrochen wird? Wer's weiß: wir freuen uns über Feedback.
Also was bleibt? Ein schicker Messestand, ein berühmter Footballplayer als Zugpferd und die Frage: Warum haben die das in den 80ern, 90ern und 00ern eigentlich immer wieder verworfen?

Fröhliches Feixen. Folge 1.

Die Werbung in der FliFi-Branche ist ein wahres Vergnügen. Da fliegen einem relevante Informationen und echte Neuigkeiten um die Ohren wie die Köcherfliegen am Starnberger See. Zu Weihnachten. Grund genug für unsere neue Serie Fröhliches Feixen, in der wir von Zeit zu Zeit ausgewählt schöne oder besonders informative Anzeigen von Flifi-Firmen betrachten wollen.
Anfangen wollen wir (nach unserem Prolog zur Loomis-Anzeige) mit einem aktuellen Motiv, das einen geradezu einlädt, vom Glauben abzufallen: Die aktuelle Anzeige von Vision.



Zu sehen ist ein sinistrer Mönch mit Gerte, einer Fliegengerte. Also, ein Fliegenfischer mit einer XXL-Kapuze (nicht wasserfest, geschweige denn Double Layered) und einer Fliegenrute namens Cult. Dazu die Aufforderung, diesem Kult beizutreten.
Alles klar? Dann mal los:
Was zum "Teufel" wollen die uns verklickern? Wie kann eine Rute Kult sein, die neu ist? Die erst letztes Jahr raus kam? Was für ein Bockmist. Nicht mal die Firma Vision selbst ist alt genug, um sich als Kult bezeichnen zu dürfen. Dafür muss man schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Hardy ist "Kult". Oder Converse. Oder Monty Python. Aber 'ne neue Angel? In einer Anzeige, die nichts, aber auch gar nichts darüber verrät, warum das Kult ist, warum wir dem Kult beitreten sollen?
Aber ok. Selbst wenn. Nehmen wir mal an, wir wollen die Kutte in beide Hände nehmen und den Kult joinen. Wir gehen online und geben die Adresse ein. Was passiert? Keine Glocken, keine Mönchschöre, kein Eintritt in die kultige Welt von Vision. Stattdessen die janz noomale Vision-Website. C&A hat mal einen ähnlichen Fehler von sehr viel größerem Ausmaß gemacht, als sie im TV die Oberknallersuperduper-Werbung machten, und als das aufgeputschte Volk dann in den Laden rannte, standen die selben ollen Esbedientsiemiezen vor den selben ollen Regalen - vom Inhalt gar nicht zu reden. Will sagen: Wenn man dicke Backen macht und sich selber auf die Schulter klopft, dann muss dabei auch was rumkommen. Aber was passiert? Tattäähh... Überraschung. Nix. Denn nachdem man sich brav zum Kult geklickt hat, steht da O-Ton:
"These 3- and 4- piece rods are a blast from the past. More and more you see this type of rod in the hands of hard core trout fisherman. Their deep, medium fast action is really made for fishing, not just casting as far as possible".
Da steht also sinngemäß: Hey, Hammer, der Wahnsinn, der Kult ist zurück: weiche Ruten sind wieder in. Ruten für die gezielte, nicht die weite Fischerei. Respektive: Ruten für Anfänger. Da steht also tatsächlich: Kauft doch mal was Neues - kauft was Altes.
Respekt. Auf die Idee muss man erstmal kommen. Aber die Verzweiflung gebiert ja manchmal Wunder. Gerade bei Mönchen.


Ein Zitat.

‘When making coffee, use twice as much as you think you need; when tying flies, use half as much’
T.R.Henn


Say NO to Dick Fish!

Spätestens seit die Gruppe "Say No to duckface!" auf Facebook brillierte und um die Welt ging, dürfte jeden Fliegenfischer das Gefühl beschlichen haben, daß er ein ähnliches Phänomen schon mal irgendwo gesehen hat.









































Denn was dem Duck Face die Schnute, ist manchem Drachentöter der fast schon waffenartig auf die Kamera gerichtete Fisch. Angsteinflößend. Potenzsteigernd. Blendend.


Standen wir nicht alle mal so da?


"Piff. Paff."

Fish Eye Optic, Reloaded.


Diese Form von Schwanzverlängerung war - zugegeben - vor ein paar Jahren ganz cool, weil es damals irgendwie optisch neu und so "loopish" war (siehe dazu auch unseren Beitrag zur Loomis-Anzeige). Aber mittlerweile ...
Und nur damit keine Missverständnisse entstehen: Fischpornos sind vom Feinsten - aber nur, wenn der Stecher nicht mit seinem Schwanz wedelt. Deshalb: Say No to Dick Fish!

Wie krank muss man sein?

Wenn man in der Werbung arbeitet, kriegt man mit der Zeit - wie wohl in jedem Job - einen ganz guten Überblick über langfristige Entwicklungen in der Branche. Einen der wohl maßgeblichsten Einflüsse im Sportbereich hatte damals der Aufschlag von Nike und deren trendsetzende Markenführung und Kommunikation. JUST DO IT wurde zum wichtigsten und meistzitierten Claim in der Branche. Und adidas wurde plötzlich zum Zeichen für Vereinsmitglieder im SV Spießer. Aggressiv, provokant, energisch, "challenging", das war Nike - und das war gut. Denn das Rennen war eröffnet, und die große Konkurrenz der beide Giganten trieb nicht nur die Produktentwicklung voran, sondern auch die Werbung - und damit unser Vergnügen.
Umso müder macht einen da die Entwicklung der Kommunikation auf dem FliFi-Markt.
Loop machte den Anfang - und das war gut. Man nehme einfach ein bißchen Nike Brand Essence und rühre ein wenig Flyfishing darunter, schon hat man den neuen Herausforderer auf einem Markt voller verstaubter, verschnöselter Oldschool-Marken. Loop kam aggressiv, energetisch, "challenging" und "adventureseeking" daher und hatte Erfolg. Und auch wenn man den Loop-Jungs nun vorwerfen könnten, momentan in ihrer Markenentwicklung stehen zu bleiben und das Gefühl für die neuen Zeiten zu verlieren: sie haben unbestritten gutes Design geliefert und einen guten Job gemacht. Nicht nur im Produkt, sondern vor allem auch in der Markenbildung. (Außerdem: wer weiß schon, welche Marken-Strategie sie gerade im Köcher haben). Endlich konnte man sich Anzeigen, Kataloge, Broschüren unn Websites ansehen, ohne blind zu werden.
Dann kam lange nix.
Scheinbar hatten es die Anderen sich gerade gemütlich gemacht (also gerade erst vor 20 Jahren) oder sie hatten einfach nur die Situation nicht erkannt.
Doch nach und nach wachten die anderen "Marken" auf. Der wachsende Erfolg des "gut aussehenden Powercastermodels" war ihr Wecker. Erst eins dann zwei dann drei dann vier, dann standen sie bei den Chinesen vor der Tür - und bei anständigen Grafikern, die den "Marken" endlich mal ein anständiges Äußeres verpassten; wenn auch kein Besonderes.
Schnitt.
Gefühlte 100.000 Jahre später entdeckt man dann diese Anzeige von LOOMIS im CATCHMAGAZINE.



Das Motiv läuft schon ein Weilchen (was in der FliFi-Branche aber getrost als "neu" bezeichnet werden darf). Und da steht dann - Achtung, provokant! -:
"Wie krank muss man eigentlich sein, um so eine gute Fliegenrute zu bauen?"
Entschuldigung, bitte was? Was soll man auf diese rhetorische Frage antworten?

a) Man muss eigentlich schon hirntot sein, wenn man dem Kunden verrät, daß es eigentlich gar nicht nötig ist, so eine "gute Rute" zu bauen, denn es checkt ja eh keiner. Also warum soviel Geld investieren?

b) Man muss schwer krank sein, wenn man glaubt, daß man Erfolg hat, wenn man sein Bestes gibt.

c) Man muss ziemlich krank sein, wenn man glaubt, daß man mit so einer mauen Botschaft immer noch punkten wird: "Hey, und wieder eine Revolution im Rutenbau ... nach 2009, 2008, 2007, ... und nach Orvis und Sage und Loop und Hardy und Rudi Rutenbauer und und und ..."

d) Man muss zumindest erhöhte Temperatur haben, um das Bild eines anständigen, konzentrierten, konservativ wirkenden Ingenieurs mit solch "kranken" Attributen zu versehen (bitte jetzt keine Hassmails von wegen "Sie kennen Rajeff ja gar nicht", denn dass muss der Autor nicht, er ist schließlich der ahnungslose Kunde, dessen Unwissenheit ja glücklicherweise viel Geld bringt.)

oder e) wie extrarevolutionär: Man muss überhaupt nicht krank sein, wenn man so eine gute Fliegenrute baut. Das geht scheinbar sogar recht leicht. Denn das behauptet schließlich fast jeder im Markt. Dann kann's doch nicht so schwer sein. Himmelherrgottnochmal ...

Es dürfen alle Antworten angekreuzt werden. Denn das wirklich Erstaunliche kommt jetzt: LOOMIS hat diesen post-LOOP und postpostNIKE-Ton gar nicht nötig. Die sind nämlich gut. Also bitte: Seid Euch Eurer Qualitäten bewusst. Rennt nicht hinterher. Geht Euren Weg. Denn "Just do it" stimmt eben nicht immer. Man kann Dinge auch just 10 Jahre zu spät do'n.

Vielleicht wird's ja Zeit für eine neue Marke, die genau das Gegenteil tut. Egal von was. ;-)

Wenn schon schnuffte, dann richtig schnaffte.

Coco Chanel war Fliegenfischerin. Sie hing mit Ritz am Alta ab und fing mit dem Silver Doctor Lachse, bis der Arzt kam. Nur deshalb kann es das 16er Hirn eines normalen Fliegenfischers begreifen und viel wichtiger: akkzeptieren, dass Chanel ein schnafftes Fliegenfischerset für schnuffte 9,170£ präsentiert. Das Ganze kommt dann natürlich inklusive einer Coco Fly mit dem berühmten Doppel-C in der Schwinge.
Würde mal sagen, sauber abgelegt.

Da schmunzelt der Fliegenfischer.

Die ZEIT hat online eine nette Foto-Strecke übers Fliegenfischen gemacht. Nett deshalb, weil sie so herrlich naiv unsere Leidenschaft für Leidenschaftslose beschreibt - inklusive echter, analoger Naturfotos für die digital Ausgegrenzten:

 http://www.zeit.de/lebensart/2010-09/fliegenfischen


Der mit den Lachsen schwimmt

Im Südwesten Norwegens kann der Lachsfischer das tun, was er vermutlich in seinen Träumen schon immer getan hat: er kann sich im Suldalslågen den Fluss hinab treiben lassen. Über die Lachse hinweg oder mittendruch. Wer's noch nie getan hat, sollte es unbedingt mal ausprobieren. Zum Beispiel ich.
Infos auf http://de.molaks.no/public.aspx?pageid=30910

Treibgut im Suldalslågen.

Da lachst das Herz!

Ein Traum für jeden Bürofischer wird wahr. Denn vollverlachst wie die Norweger sind, gibt es jetzt endlich den Livestream direkt vom Pool. VGTV hat ihn eingerichtet. 24 Stunden Livecam vom Suldalslågen, incl. Unterwasserkameras! (Im linken oberen Bild steht einer).
Unter http://www.vgtv.no/?id=23021&category=43 schwimmen einem dicke Brummer direkt vor der Linse rum, während oben die Schwinger wedeln. Ein Traum.

Hardy ruft die nächste Revolution aus: SINTRIX

Das Haus von Hardy hat einen neuen Harz entwickelt, durch den Carbonruten noch belastbarer und leichter werden. Und nachdem die Konkurrenz in den letzten Jahren ja jedes eingesparte Gramm - oder eine neue Farbe der Wicklung - als Revolution und Sensation zu Markte brüllte, freut sich das HoH bestimmt umso mehr, es nun mit gutem Gewissen zu tun. Hier ein Auszug aus der kurzen Pressemeldung:
"SINTRIX – die größte Innovation im Rutenbau der letzten 25 Jahre Hardy & Greys ist stolz, den größten Fortschritt im Rutenbau der letzten 25 Jahre bekannt zu
geben. Ruten aus dem neuen SINTRIX ™ Material sind 60% stärker und bis zu 30% leichter als herkömmliche Ruten und verbessern die Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen
Carbonruten ganz wesentlich.
In den vergangen Monaten wurden zwei neue Hardy Fliegenrutenserien aus diesem neuen
Material entwickelt und ausgiebigen Feldtests unterzogen. Es stellte sich schnell heraus, dass der Schritt von Carbon zu SINTRIX ™ ein vergleichbar großer Schritt ist wie es der von Glasfaser zu Carbon war.
..."
60% stärker und 30% leichter ist schon ne Hausnummer. Wenn das bedeutet, daß man in Zukunft mit 'ner zarten 5er Zweihandrute auf Lachse donnern kann, dann ist das auf jeden Fall Vorfreude wert. Da fragt sich der Fischer lediglich, was er dann mit seiner völlig überdimensionierten, 298g schweren 10er Rolle anfangen soll ...


Da sag noch einer, Fischer seien nicht am Puls der Welt.

Nachhaltigkeit geht um. Doch so, als ob nichts gewesen wäre, haben sich die selbsternannten "ersten Naturschützer der Nation", wir Fischer, einfach nicht darauf ansprechen lassen. Oder haben wir es vor lauter Einsamkeit am Wasser schlichtweg verpennt? Jedenfalls waren ein paar US-Boys mal wieder in der Zivilisation und haben die Zeichen der Zeit erkannt.




Ein bißchen wie FREITAG Taschen, sind sie auf eine sehr einfache, aber gute Idee gekommen: Recycled Waders.
Und auch wenn das Zeuchs vielleicht gestalterisch noch nicht das Maß der Dinge ist, so ist die Idee einfach nur gut. The Fly Guys denken: Mal sehen, wie das weitergeht: http://www.recycledwaders.com/


Wann ist ein Lachs ein Lachs?

Die Samen sagen, bis drei Kilo ist es ein Diddy. Bis sieben Kilo ist es ein halbes Bein. Und ab sieben Kilo ist es ein Lachs. Nun denn, ich präsentiere: mein erster Lachs. Die üblichen "Der Nebel stand noch über dem Wasser, als ich ..."-Textverlängerungen erspar ich mir - und Euch. Um es kurz zu machen: in der zweiten Nacht meines Lachstrips an einen der schönsten Flüsse der Finnmark machte es bumm. Es war zwei Uhr, die Sonne stand noch hoch (kleiner Scherz) ... wie gesagt, zwei Uhr nachts, kurzhaarige Sunray Shadow mit hautengem Discoglitter-Bodysuite. Im Strömungsschatten eines großen Steins mitten im Pool. 10 Minuten später und 200 Meter stromab lag dann dieser wunderbare "Lachs" mit 7,8 kg vor mir. Zum Glück hatte ich die ganzen Zeit die HD-Cam in der Tasche. So wurde sie bei dem Regen nicht naß. Mal abgesehen vom gesparten Filmmaterial auf meiner 32gb-Karte. Das nächste Mal ... versprochen.

Darf man von sich selbst beeindruckt sein? Mal ganz abgesehen vom Fisch...

Umfrage auf FliFi-Forum

Das Fliegenfischer-Forum bietet auf seinem Board eine Umfrage-Funktion an, die wir gleich mal ausgecheckt haben. Mit einer Frage, die einen unserer Blog-Einträge weiter unten betrifft. Interessantes Ergebnis. Siehe Bild.

Immerhin haben auch 8 Händler/Hersteller mitgemacht ;-)

Wenn ich nur eine Fliege mit auf die Insel nehmen dürfte.

Dann wär es die da. Oder ne, vielleicht die da. 
So lässt sich das Elend mit der Fliegenwahl auf das Wesentliche bringen. Was so kurz und  harmlos klingt, ist in Wahrheit der Eingang zur Hölle (wenn nicht gleich zu mehreren ...). Ein wirklich völlig beliebiges Beispiel:
Übermorgen geht's in die Finnmark, zum Lachfischen. Doch seit Wochen geht's ins Geld. Die Fliegendose noch gut gefüllt vom letzten Jahr, ergänzt um viele Kronen am Skjern im Frühjahr, scheppert's jetzt richtig im Visakärtchen. Endnot. Hast du die Guidline-Fliegen gesehen? Schau dir die mal an. Porno, Alter. Und schon ihr Name ist Beweis. Puzzy. Welch tiefsinniger Witz, denkt man da noch und schon ist geklickt. Klick klick fuck. Pling. 102 Euro sind weg. 14 Pussys sind auf dem Weg. Wie gesagt, auf dem Weg in die Finnmark, wo die Lachse warten. Das sagt zumindest scanatura. Die Statistik ist blendend. Das Wasser ist hoch. Die Fische kommen rein. Die brauchens. Die wollens doch auch. Das Problem ist nur: wer ist hier die Puzzy? Ballert sich das Döschen voll. Noch eins und noch eins und noch eins. Wunderschöne Lachsfliegen, so weich und flauschig, jede ein kleines Turboscheibchen an der Öse.... ein Nassfliegenfischer, wer böses dabei denkt. Doch die Wahrheit ist weiblich. Lax and the City, das ist es. Das bin ich? Hemmungslos wie die berühmte Carry vor Jimmy Choo. Ich weiß nicht, aber ich muss, ich brauch, ich kann nicht anders: diese eine Fliege da, die brauch ich noch, nur die eine noch. Sie ist es. Die nehm ich mit auf die Insel. Mit ins Grab. Nur sie. Wer braucht schon mehr. Versprochen...

Unser Neuaufsteiger des Tages

Max' kleiner fetter Rollmops aus dem Repparfjordelva. Gestern abend gezupft. Wirf schon mal das Feuer an, der Flieger ist beim Auftanken!

Fischen in Bayern!

Bayern hat einfach die Größten. Ein Spot, den wir mal für den LFV Bayern am schönen Tegernsee gemacht haben.


Neulich im Fliegenfischerfachgeschäft

Immer häufiger fragt man sich, ob es für manch' Ewiggestrigen nicht besser wäre, seinen analogen Angelladen zu schließen und sich nur noch digital dem Kunden zu nähern. Gestern war ich in solch einem Flyrassic Park.
Ich: "Also dies Jigheads hier, die ich neulich hier gekauft habe, die taugen nix, schlechte Qualität."
Er: "Wieso?"
Ich: "Die Haken brechen ratzfatz. Zwei Fische im Drill und der Haken is' ab."
Er: "Kann nicht sein."
Ich: "Na doch, ich hab an einem Tag drei von meinen Selbergebundenen wegwerfen müssen, weil der Haken fast schon abgefallen ist."
Er: "Dann musst' beim Rückwurf aufpassen, das geht ganz schnell."
(Was übersetzt soviel heißt wie "Du kannst net werfen.")
Ich: "Da hinten war nix .. .grmmrlrgrml ... ganz blöd bin ich auch nich'..."
Er: "Die hab ich seit 15 Jahren im Programm."
Ich in Gedankenblase: "Hmm.. vielleicht liegt's ja daran ..."
Ich laut: "Ach so, ja dann, dann liegt's definitiv an mir."
Er: "...".
Dann dreht er sich wortlos um und geht weg.

Deshalb an dieser Stelle ein kleines Werbefilmchen aus den 90ern, von einer Firma, die schon sehr früh die Bedürfnisse des Kunden verstanden hat.


Und wieder eine sensationell neue Rute - ohne zu sagen, warum!

Die Marketingfachleute der Fliegenrutenhersteller sind nicht zu beneiden. Jedes Jahr auf's Neue müssen sie sich irgendeinen neuen Grund aus der Nase ziehen, warum die neue XY Rute noch besser ist, als die letzte (aber natürlich nicht besser, als ihre Beste). Dabei gibt es nur ein klitzekleines Problem: so eine Fliegenrute ist (wie auch die Rollen) recht simple in ihrer Machart. Deshalb kann es nur marginale Verbesserungen geben, solange es keine neue Materialien gibt. Wer dann mit einer 97,7%igen Rute nicht zufrieden ist, kann sich dann eben eine 97,8%ige kaufen. Dagegen ist nix einzuwenden. Im Spitzensport entscheiden auch nur Hundertstel über Sieg oder Niederlage (wenn man sein Hobby als Leistungssport betrachten möchte).
Schräg wird's nur dann, wenn Hersteller überhaupt goar nix Neues mehr zu berichten haben. Äh stop, da war doch was: Das revolutionär neue, sensationelle Rutenrohr in Dreiecksform, damit es im Kofferraum nicht umherrollt - auf dem geteerten Weg an den Fluß.

Made in China - Verarscht in Europe?

Immer öfter kriegt man das Gefühl, die ein oder andere Fliegenrolle schon mal von einem anderen "Hersteller" oder einer anderen "Marke" gesehen zu haben. So nach dem Motto: Einfach den Kladeradatsch irgendwo in Asien bestellt, paar Knöpfe und Bohrungen geändert, anderes Logo drauf und fertig ist die "neueste Entwicklung". Und das dann auch noch zu völlig verschiedenen Preisen.
Langsam kriege ich das Gefühl, daß da ein paar windige Vögel sich eine ganz einfache Rechnung machen, die wir bezahlen sollen:

Produktpreis für Asienware + "Europäischer Pseudomarkenwert" = Dicker Extragwinn

Habt Ihr dieselben Erfahrungen gemacht?
Wir würden gern mehr erfahren und raus finden, ob wir nicht alle veräppelt werden.
Für sachdienliche Hinweise und Beweisfotos gibt es von der Fliegenfischer-Community ein dickes Dankeschön.
Viva la evoluccion!

Wer bin ich und wenn ja, wieviele?

Diesen Titel von RD Prechts philosopischer Reise kommt einem in den Sinn, wenn man im FliFiForum einen recht interessanten Dialog über Sinn und Unsinn der AFTMA-Klassifizierung und möglicher Alternativen zur Rutenklassifizierung liest (auch wenn der Thread vom Herbst letzten Jahres ist).
http://www.fliegenfischer-forum.de/flyfishing/ruten-klassen-und--aktion-ab--und-bestimmung-t260747.html
Ausgangspunkt der Diskussion ist eine Meßmethode zur Bestimmung der faktischen physikalischen Eigenschaften von Carbon-Blanks, um den Käufern mehr und bessere Informationen zu bieten, als schwammige Begriffe wie "schnell" oder "medium".
Eine gute Absicht, weiß doch jeder Fliegenfischer, daß jede Rute mit jeder Schnur, jedem Wurftstil und jedem Fischer ein anderes Wurfergebnis erzeugt. Faktisch wie gefühlt.
Das Lustige daran: an genau dieser - von allen geteilten - Erkenntnis erhitzen sich die Gemüter und teilen sich die Lager.
Denn die Einen sagen "Lasst uns endlich beginnen, das unsaubere, pimaldaumen-Prinzip der AFTMA-Klassen zu verbessern, überarbeiten, ändern, beenden. Mit einem Prinzip, das auf Fakten beruht und nicht auf Gefühl."
Und die Anderen sagen "Was soll's, AFTMA is ne reine Schnurklassen-Einteilung und is eh nur bedingt tauglich zur perfekten Kombination von Schnur und Rute. Das muss man sich einfach nach dem Trial&Error-Prinzip erwerfen. Außerdem sind exakte Bestimmungen so kompliziert, daß sie dem Ottonormalfischer eh nicht mehr sagen und sowieso und überhaupt keine aussagekräftigen Informationen liefern, weil sie in keinem Verhältnis zu ihren eigenen Erfahrungen stehen".

Auftritt von Links: die berühmte Schwarze Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt.

Wenn man nicht endlich anfängt, saubere Aussagen über die Ruteneigenschaften zu machen (in Form von Werten wie Schnurgewicht, Ruten-Power, usw), dann werden wir uns noch ewig mit den wachsweichen Angaben der Hersteller zufrieden geben müssen. Man kann doch nicht in einem Atemzug neue Kriterien fordern und sie sogleich ablehnen, weil sie noch keiner versteht.
Natürlich bin ich weit davon entfernt als physikalischer Vollpfosten die Arbeit von Laverda (hier die Website mit der Messmethode: http://www.flyran.de/39994.html) voll zu durchschauen, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Wenn die Rute das Mittel ist, mit dem ich meine Schnur und damit Fliege ans Ziel bringe, dann würde ich gerne wissen, welche Eigenschaften sie hat, um darauf meine anderen Mittel abzustimmen. Und genau diese Informationen verweigern einem die Rutenhersteller (Bis auf besagtes Beispiel von Scierra, mit den Grammzahlen für das Schnurgewicht, das übrigens bei allen anderen Angelrutenarten seit jeher das Maß der Dinge ist). Doch genau diese Kennzahlen kann einem die flyran-Methode meines einfachen Erachtens nach liefern. Schiere Zahlen, die den Fliegenfischern (mit der Zeit) klar sagen, was sie von der Rute erwarten können (wieviele Zahlen das dann sind, um nicht überfordert zu sein, ist eine nachgeordnete Frage).
Und von welchen Werten ich dann ausgehe, ist allein eine Frage des Geschmacks, des Stils oder der Art, wie ich fische. Ob ich meine logische Entscheidungskette dann bei der Rute beginne oder ob ich das Pferd von hinten her aufzäume, wo die Fliege brummt, ist letztenendes Überzeugungssache.
Für den Sinn solch eines Ansatzes wie FLYRAN gibt vielleicht auch noch andere Gründe: die Art, wie die Blanks heute in Asien produziert werden, wie sie von westlichen Marken und Händlern verarbeitet werden und wie sie aus dieser Lieferketten-Problematik heraus beworben werden. Nämlich mehr schlecht als recht. Dazu ein Beispiel:
Es kostet einen 5 Minuten und ein paar Mails, um herauszufinden, daß die meisten asiatischen Lieferanten (z.B. aus China) ihre Ruten mit den immer selben Kennzahlen bewerten (wenn ich das richtig verstanden habe. Falls nicht, freue ich mich über Aufklärung). Entweder sie nennen den Druck, mit dem die Prepregs für die Ruten erstellt worden sind, also 24, 30, 36 oder 46 T. Oder sie nennen Modulus-Klassen (IM oder HM), mit denen das Verhältnis von Rutensteifigkeit zu Gewicht beschrieben wird. Z.B. 6, 7 oder 8. Keine Ahnung, wie das nun genau funktioniert. Manche der Hersteller schreiben seit neuestem IM"12" hinter ihre Ruten, was bei richtigem Verständnis der Sache zum sofortigen Bruch durch schieres Anschauen führen müsste, weil die Rute so steif sein müsste, daß sie kaum noch sitzen kann. Das liest und verkauft sich wohl besser. Das ist an dieser Stelle aber auch nicht wichtig. Denn worauf ich hinaus will, ist:
Selbst die Produzenten der Ruten, die vermutlich von vielen westlichen Marken und Pseudomarken als das Ergebnis ihrer "langjährigen Forschung und Entwicklung" verkauft werden, geben einem keine genaue Information darüber, welche Kennwerte und Qualität - z.B. der verwendeten Kohlefaser und ihrer Verarbeitung - ihre Ruten haben.

Wie also sollen die "Verkäufer" das wissen?

Die einen Produzenten sagen "pfff och also äh 6, 7 oder 8". Die anderen sagen: "Ja also, pfff, 24t, 36t oder46t?" Wobei ich diesen Tonnenwerten zumindest noch ansatzweise folgen möchte, weil mehr Druck härteres Material erzeugt, das dünner und dichter ist, womit der Umfang der Rute und auch ihr Gewicht geringer wird, weil durch die gesteigerte Dichte ja weniger Kunstharz in die Matten einsickern kann, was die Progressivität der Rute steigert und die Übertragung der Energie beim Werfen wiederum verbessert, dadurch aber auch zu einer höheren Bruchgefahr führt. Uffz. Hoffe, meine Schlussfolgerungen waren korrekt.

Vielleicht dreht sich bei der Frage nach der Anwendbarkeit der FLYRAN-Methode aber auch alles um eine simple Frage:
Wenn der einfach Konsument keinen Ärger macht und nicht wissen will, was er kriegt, warum soll die Industrie dann unter Einsatz von sehr sehr viel Geld und Zeit versuchen, eine Welt zu verbessern, die 99% gut finden, weil sie nicht wissen, daß es besser geht?

Oder um es mit einer Marketing-Frage zu formulieren: Verkauft das eine Rute mehr?

Wie im Thread auf dem FliFiForum angesprochen: der US-Markt macht den Weltmarkt. Und der US-Amerikaner mags gern einfach und unkompliziert. Da sind wir Deutschen ein wenig anders. Kein Wunder, daß solche Ideen wie FLYRAN ausgerechnet hier aufkommen - im Land der Dichter&Denker, der Tüftler&Ingenieure.

Laverda, egal wie es weiter geht: alleine die Absicht ist schon weitaus besser, als das meiste, was da draußen gefachsimpelt wird. Ganz zu Schweigen von Deiner Idee. ;-)

Was denkt Ihr?

Rettet die Mur - Unterschriftenaktion

Mit dem Bau der letzten 5 Staustufen will der Stromkonzern EStAG die von Leoben bis Spielfeld reichende Staukette entlang der Mur jetzt gänzlich schließen. Der letzte frei fließende Abschnitt der Mur und der Erholungs- und Freizeitraum in Graz würden damit für immer zerstört werden. Mehr hier: Rettet die Mur - Unterschriftenaktion

Exzellentes Video von Gunnihel aus Island

Wir sagen mal Guten Tag.

Hier dreht sich alles um's Fliegenfischen.
Allerdings wollen wir versuchen, das nicht im üblichen - und manchmal schon grenzdebilen - Singsang zu tun, sondern etwas differenzierter. Denn für diesen Blog gibt es zwei Auslöser. Die schönen und die weniger schönen Seiten der schönsten Leidenschaft der Welt.
Die Schönen sind schnell ausgemacht und sollen nicht zu kurz kommen:
Berichte, Bilder, Videos, Links und was einem bei der Jagd nach seiner Leidenschaft dabei so über den Weg schwimmt.
Aber auch die unschönen Seiten sind ein Grund für diesen Blog. Denn ob aus wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Gründen, Flifischen wird unsrerem Empfinden nach immer extremer. Da wird polarisiert, ignoriert, abgestempelt, ausgegrenzt und kategorisiert bis die Kiemen platzen. Und viele Fliegenfischer fühlen sich immer mehr für blöd verkauft. Wir finden: Ihr Gefühl trügt nicht. Spätestens, wenn irgendeine "Marke" das fünfte Jahr in Folge von einer Revolution oder Sensation im Rutenbau redet, wird auch dem freundlichsten Gemüt langsam klar, daß hier ein paar Leute uns Fliegenfischer verkackeiern wollen - und es bei vielen leider auch schaffen, weil Liebe leider auch blind macht. Und die stapfen dann das Wasser hoch und runter und wollen, daß man ihnen und ihrem überteuerten Getackle platzt macht - am besten ohne zu grüßen... Darüber wollen wir in Zukunft schreiben, nachdenken und gerne diskutieren. Wir würden gerne wissen, ob wir damit alleine sind, oder ob da draußen noch mehr sind, die so denken, wie wir: Fliegenfischen ist was für freundliche Menschen.