Mal im Ernst: Beim Fischen hört der Spaß auf.

Übertriebener Ernst, Ehrgeiz, Verbissenheit, Besserwisserei, Arroganz, Prahlerei, Neid und Missgunst sind nur ein paar unrühmliche Arten, die sich in den letzten Jahren an den Stränden und Ufern der Republik immer mehr verbreitet haben. Nicht ganz unschuldig an dieser Situation ist die Fliegenfischer-Industrie - verdient sie an diesem Typus doch am meisten Geld. Er ist ein leichtes Opfer. Denn wer viel Geld für sein Power-Professional-Super-Highend-Raumfahrt-Tackle zahlt oder zahlen will, möchte dementsprechend ernst genommen werden - vor allem von sich selbst. Da bleibt kein Raum mehr für so etwas profanes wie "Spaß". Zu teuer die Rute, zu lang die Anreise, zu kostbar die Zeit. So wird nach dem Motto "Erfolg is our success" unablässig nach der nächsten Gelegenheit Ausschau gehalten, in der man seinen Erfolgsdrang ausleben kann. Und wenn's mal wieder kein Fisch in die Pfanne geschafft hat, weil man vor lauter Wedeln keine Fliege im Wasser hatte, oder wenn man sie mal wieder alle schwimmen lässt, weil man eigentlich eh' kein Fisch mag (manche tarnen das dann als C&R), dann ist es halt der nächstbeste Fischer, der nach schnellem Taxieren seines Getackles als leichtes, weil minderwertiges Profilneurosen-Opfer klassifiziert wird.

So ähnlich muss es wohl auch Bruce Hammersmith gehen, der in seinem letzten Blog-Eintrag auf The Drake an die Fischer appelliert, endlich wieder den Spaß in den Vordergrund zu stellen. Da können The Fly Guys nur lachen. Aus Sympathie. Und weil Spaß nicht so teuer ist. Den gibt's sogar ganz umsonst. Man muss ihn nur haben. Kaufen kann man ihn nämlich nicht.

Hier geht's zu Bruce Hammersmiths Artikel:
This is Fun, Right? // The Drake - Fly Fishing Magazine

Und hier noch ein kleiner Trailer von ein paar Jungs, die auch Spaß haben. Wir sagen nur
"High five my ass...."

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